Schon öfters habe ich mich gefragt, warum die meisten WordPress Blogs die Kommentare eines Beitrages auf verschiedenen Seiten darstellen wollen, obwohl gar nicht viele Kommentare auf einen Beitrag folgen. Denn die Einstellung, die im WordPress-Backend unter dem Menü-Punkt Einstellungen – Diskussion – „Kommentare in Seiten mit … Kommentaren pro Seite unterteilen“ sorgt in fast allen fällen zu doppeltem Inhalt (duplicate Content) bei den Suchmaschinen, und wirkt sich eigentlich nie positiv auf das Ranking eines Blogs aus.
Aber von Vorn: WordPress hat schon seit Ewigkeiten in den Einstellungen oben genannten Punkt integriert, der in manchen Blogs auch Sinn macht, bei den meisten aber eher negativen Einfluss auf das Ranking eines Beitrages bei Google hat. Während dem die Funktion für Blogs gedacht ist, die auf einen Artikel mehrere Hundert Kommentare erhalten (damit die Kommentierer somit nicht irgendwann den Überblick verlieren), sorgt diese „falsche“ Einstellung bei anderen Blogs eher dafür, dass der Blog-Beitrag über Google schlechter gefunden wird.
Nehmen wir an, der Blog XYZ.de schreibt unter der Adresse XYZ.de/toller-artikel/ einen Top Artikel, der 3 oder 4 Kommentare bekommt. Jeder dieser Kommentare ist dann noch einmal verlinkt, damit man zum Beispiel mit einer eigenen URL speziell zu diesem Kommentar springen kann (dieser Kommentar ist bei den meisten Blog-Themes als Kommentar-Datum verlinkt). Diese Adresse für den Kommentar würde dann so aussehen: XYZ.de/toller-artikel/comment-page-1/#comment-123
Nun kommen wir zum springenden Punkt: Unser Inhalt des Beitrages ist nun unter XYZ.de/toller-artikel/ vorhanden, aber auch unter XYZ.de/toller-artikel/comment-page-1/. Das heißt, der Text ist mehrmals im Blog vorhanden, es ist also duplicate Content (mehrfach vorhandener Inhalt) entstanden. (das #comment-123 hinter der Kommentar-URL wird von Google in diesem Fall ignoriert, da es nur ein interner Verweis an eine spezielle Stelle des Beitrages ist). Google kann jetzt im schlimmsten Fall nicht Entscheiden, unter welcher Adresse der richtige Beitrag zu finden ist, und welche Adresse evtl. als unwichtig nicht mit aufgeführt werden muss. Das heißt, Google merkt, dass der gleiche Text über 2 verschiedene URLs abrufbar ist, und sortiert im schlimmsten Fall den Beitrag komplett als unwichtig aus.
Negative Folgeerscheinungen sind jetzt, dass der veröffentlichte Beitrag unter anderem bei Google nicht gescheit gefunden wird, sollte man nach Textstellen des Beitrages suchen. Meist wird nur die Hauptseite bzw. die entsprechende Navigationsseite des Blogs über Google angezeigt, sollte man entsprechende Textpassagen suchen. Hätte man die WordPress-Einstellungen so geändert, dass die Kommentare nicht in verschiedenen Seiten eingeteilt werden, hätte man unter anderem mit einem Doppel-Eintrag von Google belohnt werden können. Was doppelte Einträge bei Google sind und wie man diese erreicht, wird unter anderem im Artikel „Doppeleinträge in Google in 5 Schritten“ von Peer Wandiger beschrieben.
Um die Entstehung des doppelten Inhaltes in dieser Situation zu verhindern, muss einfach der Haken bei „Kommentare in … Seiten mit … Kommentaren pro Seite unterteilen“ unter oben beschriebenen Einstellungen entfernt werden. Ich würde das jedem Blogger empfehlen, der nicht jedes Mal hunderte von Kommentaren unter den Beiträgen erhält.
20. Juni 2010 @ 12:16 Uhr
Also ich nutze in unserem Firmenblog Paged Comments.
Bei 900 Kommentaren ist das „leider“ nötig.
Ich frage mich jetzt nur, ob ich damit auch DC erzeuge!?
Sieht dann so aus:
http://blog.sotel.de/2008/09/03/mobistel-el580-test/?cp=19#comments
Da er keine extra Seite erzeugt sollte es kein DC sein, oder!?
Wo sehe ich in den Webmaster Tools ob google es als DC erkennt?
(leider kann ich den Beitrag hier nicht abonnieren – bei am besten Gurken Subscribe to Comments ein 😉
Danke
Heiko
20. Juni 2010 @ 16:07 Uhr
Hi Heiko / Sotel,
bei dir scheint das in Ordnung zu sein (kein DC). Ob man das in den Webmastertools irgendwo sehen kann, weiß ich nicht. Ich habe bisher dazu noch keinen Punkt in den Google Webmastertools gefunden.
Zu der ganzen Dublicate Content Sache bin ich mittlerweile der Meinung, Google erkennt das recht gut und „ignoriert“ den DC in den meisten Fällen. Trotzdem finde ich ein System ohne DC schöner bzw. sauberer als ein WordPress-System, welches haufenweise doppelte Seiten erzeugt…