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Stammzellenforschung – ein viel diskutiertes Thema

StammzellenforschungKaum ein anderes medizinisches Gebiet polarisiert so sehr wie die Stammzellenforschung. Stammzellen zeichnen sich dabei durch ihre Fähigkeit zur Selbstreplikation und Differenzierung aus. Es lassen sich zwei Arten von Stammzellen unterscheiden: Adulte und Embryonale Stammzellen. Adulte Stammzellen lassen sich in jedem menschlichen Körper finden. Sie werden ein Leben lang kontinuierlich sowohl im Gehirn, dem Knochenmark, der Bauchspeicheldrüse, sowie der Leber neu gebildet. Ist eine Eizelle einmal befruchtet, besteht sie bis zum Zeitpunkt der Teilung in acht Zellen einzig und allein aus Stammzellen.

Die Stammzellenforschung ist zu einem der wichtigsten Forschungsgebiete der heutigen Medizin geworden, weil durch sie auf dem Gebiet der Therapeutik in den letzten Jahren große Erfolge gefeiert wurden. So kann man beispielsweise Krankheiten, die bislang als unheilbar galten wie Leukämie, mittels aus körpereigenem Knochenmark gewonnenen Stammzellen heilen. Dank der Reproduktion von Stammzellen hoffen unheilbar Kranke weltweit auf neue Organe. Beispielsweise könnten hierdurch Alkoholkranke eine neue Leber bekommen, Querschnittsgelähmte wieder laufen oder Diabetiker und an Alzheimer Erkrankte völlig geheilt werden. Die Stammzellenforschung ist also ein dem Menschen äußerst zuträglicher medizinischer Forschungsbereich.



Die vielen Erfolge auf diesem Gebiet haben in den letzten Jahren immer mehr Kritiker auf den Plan gerufen. Besonders religiöse und ethische Vertreter warnen vehement vor der Stammzellenforschung und der damit verbundenen Manipulation der menschlichen Gene. Geistliche Vertreter sehen in der Stammzellenforschung einen folgenschweren Eingriff in den von Gott vorherbestimmten Lebenszyklus des Menschen. Theoretisch könnte demnach ein Mensch durch das kontinuierliche Klonen von Stammzellen auf eine unendliche Lebenszeit hoffen. Theologen geht dies entschieden zu weit. Ethiker sehen in einem massiven Eingreifen in den menschlichen Körper die Würde des Menschen verletzt.

All diese Bedenken sind allerdings wirkungslos, da die einzelnen Länder unterschiedlich mit der Stammzellenforschung umgehen. Dies bedeutet das Praktiken, die in einem Land gesetzlich verboten sind eventuell im Nachbarland legitim sind. Die Politik scheint auf diesem Gebiet „ohnmächtig“ zu sein und demzufolge wird sich die Stammzellenforschung nahezu unaufhaltsam weiterentwickeln.

Seit einigen Jahren ist der Begriff „Nabelschnurblut“ in aller Munde, wenn über das Thema Stammzellenforschung diskutiert wird. Hierbei werden kurz nach der Geburt aus der bereits abgetrennten Nabelschnur Stammzellen entnommen und anschließend bei Blutbanken eingelagert. Sowohl für die Mutter, als auch für das Neugeborene geht dieser Vorgang schmerzfrei von statten. Die hierdurch sichergestellten Stammzellen können später unter bestimmten Umständen zu spezialisierten Zellen wie beispielsweise Nerven-, Knorpel-, oder Muskelzellen entwickelt werden.


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